rausWEG

der neue mann in meinem leben ist es mittlerweile wert, hier erwähnt zu werden

ein herzensguter kerl, würde keiner fliege was zu leide tun

äußerst flexibel, doch leider manchmal (etwas sehr) phlegmatisch

eine ausgesprochene nachteule, was mir leidenschaftlichem langschläfer sehr zu gute kommt

gemeinsame essen gestalten sich nicht sehr abwechslungsreich - er ist nämlich strikter vegetarier

dafür aber auch nichtraucher, immer auf angenehmes raumklima bedacht

es ist nun doch so weit in unserer beziehung gekommen, dass ich seit kurzem mit ihm nicht nur die gemeinsame leidenschaft für stundenlange gespräche (er ist ein besonders guter zuhörer!) teile sondern auch meine wohnung, von der er nur kleine teile, rücksichtsvoll wie er ist, in beschlag genommen hat











ach ja, es gibt sie wahrscheinlich noch, die oberflächlichen, die nicht nur nach dem charakter gehen, sondern sich auch für das aussehen interessieren, deshalb folgt hier noch ein foto des prachtkerls:

wie kann ich trauen
vergeben und vergessen
alles leben leben und lieben?
wenn die geschriebene sprache
schwarz auf weiß - in trauerfarben
tod allen selbstbewusstseins ist
wenn bilder in gedanken
mehr farben als sinne
anstoss und niedergang allen zweifels sind
wenn worte
laut gesagt und geschwiegen
mehr verletzen als jeder schmerz

wo sind die kleinen wichtel, wenn man sie braucht?
ich rede von den kleinen wichteln, die all diese dinge sagen, die unausgesprochen zwischen den menschen feststecken, sowohl die guten, die heimlich gedacht werden, wo der mut fehlt sie auszusprechen als auch die schlechten, die aus falscher rücksichtnahme nicht gesagt werden oder vielleicht auch nur die aus feigheit unausgesprochenen dinge.

die wichtel müssten das heimliche 'hab mich für immer lieb so wie ich bin, obwohl ich so bin wie ich bin' zaghaft ins ohr flüstern, wozu einem der mumm fehlt.

sie müssten zur stelle sein, um endlich entgegenzubrüllen: 'checkst du nicht wie bescheuert du dich aufführst, kriegst du noch mit wieviel bullshit du eigentlich verzapfst?! und behandel mich nicht mehr so scheiße, besonders nicht nach allem, was ich für dich getan habe! degradier mich nicht aus eifersucht, missgunst, neid und boshaftigkeit zu einem niemand!' weil dafür müsste man über seinen schatten springen, wofür einem letztendlich die kraft fehlt.

kleine wichtel sollten hinfahren, sie mal kräftig schütteln und sie dann zu bitten 'nicht so egoistisch zu sein, sich zu überwinden über vergangenes hinwegzusehen und daran zu denken dass sie vielleicht gebraucht wird...'
denn dafür müsste man den allerletzten winzigen rest stolz hinunterschlucken der einem kurz vor dem selbstgewählten ende noch bleibt.

sie sollten zur stelle sein um ihm endlich entgegenzutreten und die seit langem überfällige paroli zu bieten ' lass mich doch mein leben leben, auch wenn es dir nicht passt wie das von statten geht!'

wo sind also die wichtel, sie sollte einem zur seite stehen, wenn man scheinbar eh sonst niemanden hat, einspringen in zwischenmenschlichen situationen, die für einen extrem schwer zu meistern sind, dinge klären, die so oft falsch oder gar nicht verstanden werden...

nein, heute eigentlich nicht, obwohl im wetterbericht die schneefallgrenze erwähnt wurde (mitte mai!)
also, heute stimmt nicht, heute ist/war eigentlich der 30.04.
und: NEIN, ich schnappe nicht über, es handelt sich um einen tatsachenbericht
große, weiße flocken fielen vom himmel
mal nur ganz vereinzelt, recht zaghaft, dann wieder in dichten schauern, fast ein wildes flockengestöber
eigentlich merkwürdig, im winter machte mich der schnee traurig, ließ mich nicht vergessen, wie schön die kalte jahreszeit war, als ich noch ein kind war, wo mir noch nicht die bedrückende schwere bewusst war, die auf einem lastet sobald man ins leben tritt
mit diesem schneefall an einem doch recht warmen frühlingstag wurde mir bewusst, es müssen die außergewöhnlchen dinge passieren um mich aus meiner lethargie herauszureißen, fliegende schweine, rosa elefanten, glück in meinem beschissenen bescheidenen leben oder auch einfach nur schneefall im spätfrühling
die leute ringsum gingen einfach nur ihres weges, keiner drehte sich um, blickte verzückt nach oben, bestaunte die weiße pracht, nichts, der übliche trott der gesellschaft lässt sich scheinbar durch nichts aus der bahn werfen

keiner, wirklich, niemand drehte sich auch nur nach dem kleinen schwarzen häufchen elend um, dass da im schatten, umweht von den weißen flauschbällchen, welche die natur - wie auf LSD - in rauen mengen auswarf

der vergessene geburtstag drängte sich mir ins bewusstsein, aber der zauber war nach einigen tagen vorbei, die samen der pappeln brauchten nicht länger...

zum eben verfassten 'sprachfehler' ist mir ein selbstkritischer gedanke kommen (oh welch ein wunder, wo ich doch sonst so selbstsicher und souverän in meinem auftreten bin)

warum lese ich statt "greißler" fast immer "grießbrei" - und was würde freud dazu sagen?

man ist schon gewohnt von nicht oft und/oder regelmäßig englisch-sprechenden mitbürgern ein zwischen den zähnen hervorgespucktes 'tä' zu hören aber wenn dann in der bäckerei der erhoffte brotgenuss zu einem provinziellen schmerz herabgesetzt wird und dabei noch nicht mal der englischen sprache entspringt - soll man dann lachen oder nur noch den kopf schütteln und die schultern hängen lassen...

(lösung: Pain Provençal)

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Auch der Zufall ist nicht unergründlich - er hat seine Regelmäßigkeit. (Novalis)
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wann hört es auf so weh zu tun - so unendlich weh

zwischen den momenten des glücks, wo alles so leicht zu sein scheint, wo lachen keine künstliche maske mehr ist

doch es kommt zurück

das nichts, als hätte es immer gewartet, wäre nie weg gewesen

lauerte auf einen schwachen moment von mir und dieser kommt, wird kommen - früher oder später

und dann ist er wieder da

der schmerz - lang und ausdauernd

mir fehlt dann die kraft

kraft zu atmen, zu leben, zu lieben

dabei will ich nichts mehr als leben können - um zu lieben

es tut einfach so weh, aufrecht dazustehen... zu leben...



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warum es immer ein vogel ist der auf mich fliegt... nein hoppla... das war selbst für mich etwas zu banal...

denn auch am valentinstag dieses jahres verknallte sich "nur" ein schräger vogel in mich

ja nichts... außer vielleicht das fixe vorhaben im nächsten jahr die aussichtslose suche nach schwarzer ostereierfarbe fortzusetzen...



P.S. osternachtrag:

gib mir tiernamen
-hasi
nein, gib mir böse tiernamen!
-böses hasi!

um dem geburtstag auch in diesem jahr einen morbiden touch zu verleihen bin ich auch heuer wieder zum zentralfriedhof rausgefahren - offizielle begründung war "hamster schauen": also rein zoologischer aspekt im vordergrund bei dieser aktion

hamster ließ sich natürlich (noch) keiner blicken, war mit dem wind wahrscheinlich trotz sonne einfach noch etwas zu kalt für die nager

dafür hatte ich ausgiebig zeit einen turmfalken zu beobachten und auch der osterhase zeigte sich nochmal vor dem (wie ich jetzt weiß in allen bereichen stressigem) wochenende

der spaziergang durch den alten isrealitischen friedhof war auf bewegende und traurige art schön - hat auf alle fälle mehr bewirkt als der "park der ruhe und kraft", denn zur zeit bin ich rastlos und mehr fehlt jegliche kraft irgendwas auf die reihe zu bringen

also im nachhinein nochmal happy birthday to me